Garmin hat im März 2023 die Modellreihe des GPSMAP mit zwei neuen Modellen erweitert:
Die GPSMAP-Serie ist seit jeher nicht nur bei ambitionierten Outdoor-Sportlern, sondern auch im professionellen Bereich im Einsatz.
Die Modelle sind extrem zuverlässig und aufgrund der Tasten auch unter widrigen Verhältnissen wie Schnee und Regen einsetzbar. Bei Bergrettung, Militär oder Expeditionen, kommen in der Regel diese Geräte für die Orientierung zum Einsatz.
Inhaltsverzeichnis:
• Display, Gehäuse & Akku
• Speicher, Sensoren & Karte
• GPS & Empfang
• Unterschied GPSMAP 67 vs 67i
• Unterschied GPSMAP 66sr vs 67
• Unterschied GPSMAP 66i vs 67i
• Preisvergleich
• Fazit – Meine persönliche Meinung
GPSMAP 67 – Display, Gehäuse & Akku
Beginnen wir mit den äußeren Werten:
Das 3 Zoll Display hat wie schon bei der 66er-Reihe eine Auflösung von 240×400 Pixel und ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung optimal ablesbar. Die Bedienung erfolgt wie gewohnt ausschließlich über Tasten. Dadurch kann man die Geräte auch problemlos im Winter mit Handschuhen bedienen und sind somit das optimale GPS Gerät für Skitouren.
Das Gehäuse des Garmin GPSMAP 67 hat eine Abmessung von 62 x 163 x 35mm und ist somit unverändert zur 66er-Reihe. Auch die Schiene zur Anbringung von Zubehör wie Karabiner ist gleich geblieben. Das Gewicht liegt bei 230g inkl. Akku.
Wenn wir schon beim Thema Stromversorgung sind: beide Geräte haben einen fix verbauten Lithium-Ionen-Akku, was man beim fehlenden Batteriefachdeckel schon vermuten konnte. Bei der 67er-Reihe gibt es also keine Möglichkeit, die Betriebsdauer mit wechselbaren AA-Akkus oder Batterien zu verlängern.
In den meisten Fällen ist das jedoch auch nicht nötig, da die Akkulaufzeit bis zu 180 Stunden im Standardmodus und bis zu 840 Stunden im Expeditionsmodus beträgt. Ob das in der Praxis auch zutrifft, werde ich noch ausführlich testen.
Neu ist auch noch der USB-C Anschluss, der sich unter der Gummiabdeckung auf der Rückseite befindet. Das ist im Prinzip der gleiche Anschluss, den alle aktuellen Smartphones (außer iPhone) haben.
Neben der Abdeckung für den USB-Anschluss, befindet sich die integrierte LED Taschenlampe. In der Praxis hat sich das tatsächlich schon öfters als sehr praktisch erwiesen, wenn man z.B. beim spontanen Geocachen mal keine Taschenlampe dabei hat und im Nieselregen nicht unbedingt das Smartphone verwenden will.
Nachdem das Gehäuse komplett gleich wie beim Modell GPSMAP 66sr geblieben ist, kannst du dir hier einen ersten Eindruck verschaffen:
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GPSMAP 67 – Speicher, Sensoren und Karte
Kommen wir nun den inneren Werten der 67er Geräte.
Der interne Speicher für Karten und Daten liegt bei 16GB. Dieser kann mit einer externen microSD-Speicherkarte um weitere 32GB erweitert werden.
Der Großteil des internen Speichers ist mit der vorinstallierten Garmin TopoActive Wanderkarte belegt. In der Praxis reicht diese Karte für die meisten Aktivitäten aus, da sie sowohl zum Wandern, als auch zum Radfahren oder in der Stadt sehr gut funktioniert. Regelmäßige Updates sind ohne weitere Kosten enthalten und können über die Software “Garmin Express” geladen werden.
Garmin GPSMAP 67/67i unterstützt:
- 10.000 Wegpunkte
- 250 Tracks
- 20.000 Punkte bei Trackaufzeichnung
- 250 Routen
- unbegrenzt Geocaches
Das GPSMAP 67 hat auch noch zusätzliche Sensoren integriert: neben einem barometrischen Höhenmesser, der die Höhe zusätzlich über den Luftdruck misst, ist auch noch ein elektronischer 3-Achsen Kompass verbaut. Dadurch kann die Richtung auch am Stand bestimmt werden.
Beide Modelle können Daten über WIFI, Bluetooth und ANT+ austauschen. Dadurch ist es möglich, Tracks über die Garmin Explore App oder z.B. über komoot.de zu empfangen. ANT+ ermöglicht die Kommunikation mit externen Sensoren wie z.B. Temperatusensoren oder Herzfrequenzmesser.
Was mir noch positiv aufgefallen ist: das GPSMAP 67 hat erstmals einen Vibrationsalarm eingebaut. Das ist für mich wirklich eine sehr gute Neuerung, da man den Piepston in lauterer Umgebung schnell überhört und dann eventuell eine Abzweigung verpasst.
GPSMAP 67 – GPS & Empfang
Beide Modelle sind mit dem neuesten Multi-Band Empfänger ausgestattet. Dieser ermöglicht auch präzise Navigation unter schwierigen Bedingungen wie in dichten Wäldern oder Schluchten.
Neu ist übrigens auch die Unterstützung des chinesischen Satellitensystems BeiDou.
Beide Modelle empfangen also Signale von:
- GPS
- Galileo
- QZSS
- BeiDou
- IRNSS
GLONASS wird nur vom GPSMAP 67 empfangen, nicht vom 67i.
GPSMAP 67 vs 67i – SOS Notruf
Das GPSMAP 67i ermöglicht noch zusätzlich Satellitenkommunikation – Zwei-Wege-Nachrichtenversand über das Iridium-Satellitennetzwerk mit 100%iger globaler Abdeckung.
Das “i” in der Modellbezeichnung steht für “inReach” und ermöglicht das Auslösen interaktiver SOS-Notrufe an die rund um die Uhr besetzte GEOS-Notfallüberwachungszentrale. Es können aber auch Nachrichten an jede beliebige Handynummer gesendet werden und Freunde können deinen Standort tracken. Das ist vor allem dann interessant, wenn du in Gebieten ohne Handyempfang oder bei Expeditionen unterwegs bist.
Um über das Iridium-Satellitennetzwerk zu kommunizieren, wird ein aktives Satellitenabonnement benötigt. Das bewegt sich je nach Umfang, Tracking-Intervall und Vertragslaufzeit (Monatsplan vs. Jahresplan) zwischen 14,99 €/Monat und 74,99 €/Monat. Eine detaillierte Tarifübersicht, findest du direkt hier: Garmin Satellitenabo Tarife
Im Gegensatz zum GPSMAP 67, wird beim 67i GLONASS nicht unterstützt.
Unterschied GPSMAP 66sr vs 67
Am ersten Blick sind sich die beiden Modelle Garmin GPSMAP 66sr und Garmin GPSMAP 67 zum Verwechseln ähnlich. Am zweiten Blick übrigens auch.
Die beiden Modelle Unterscheiden sich in vier Bereichen:
- Das 67er hat einen USB-C Anschluss und das 66sr einen microUSB-Anschluss
- Das 67er hat eine wesentlich längere Akkulaufzeit, die ich jedoch noch in der Praxis ausführlich testen werde.
- Das 67er unterstützt nun auch das chinesische Satellitensystem BeiDou
- Das 67er hat auch einen Vibrationsalarm
Am ersten Blick konnte ich keine weiteren Unterschiede feststellen. Kleine Verbesserungen an der Software sind auch schon für das 66sr mittels Firmware-Update erschienen. Und die ersten Bilder von Garmin zeigen auch das gleiche Menü wie bei der 66er-Reihe.
Unterschied GPSMAP 66i vs 67i
Der Unterschied zwischen den beiden “i”-Modellen ist schon etwas signifikanter: im Gegensatz zum 66i, hat das 67i nun auch den Multi-Band Empfänger an Bord. Dieser sorgt vor allem unter schwierigen Bedingungen für einen etwas stabileren Empfang.
Multi-Band bedeutet, dass das GPSMAP 67i die Signalfrequenzen E1 und E5a (Galileo) sowie L1 und L5 (GPS) gleichzeitig auswertet. Vereinfacht gesagt stehen somit mehr Satellitensignale gleichzeitig zur Verarbeitung zur Verfügung.
Garmin GPSMAP 67 – Preisvergleich
- GPSMAP 67: 549,99 € UVP
- GPSMAP 67i: 649,99 € UVP
Fazit – Meine persönliche Meinung
Als ich von Garmin erfahren habe, dass es ein neues GPSMAP 67 gibt, war ich natürlich sofort begeistert. Immerhin ist das GPSMAP 66sr mein absolutes Lieblingsgerät und bei jeder Tour dabei. Ich bin bereits seit dem GPSMAP 60CSx Fan dieser Modellreihe.
Die Begeisterung etwas Neues zu entdecken hat jedoch schnell nachgelassen, als ich auch nach minutenlanger Recherche keinen Unterschied zu meinem 66sr feststellen konnte. Was genau wurde hier geändert? Warum gibt es die Modellreihe überhaupt?
Den Umstieg auf USB-C gibt ja mehr oder weniger ein EU-Gesetz vor, also bleibt eigentlich nur der neue Akku. Der Akku beim 66sr ist auch fix eingebaut und hält bei mir locker 3 Tage durch. Es gibt aber natürlich auch Touren, wo man eine noch längere Akkulaufzeit benötigt und da kann die 67er-Reihe interessant werden.
Was mich auch noch ein wenig enttäuscht hat, war der interne Speicher. Der liegt nach wie vor bei 16GB. Diesen hätte Garmin auch gerne mal auf 32GB erweitern können. Warum?
Beim Kartenupdate auf meinem 66sr, musste ich mich für eine “Region” entscheiden. Grundsätzlich kein Problem. Wenn man aber z.B. grenznah wohnt und sich die Region genau zwischen Deutschland und Frankreich teilt, muss man zwangsläufig eine Speicherkarte einlegen.
Preislich unterscheiden sich die Modelle jedenfalls um 50 Euro gegenüber der Vorgänger.
Das 67er kostet um 50 Euro mehr als das 66sr.
Das 67i kostet um 50 Euro mehr als das 66i.
Wo die Unterschiede im Detail liegen werde ich herausfinden, sobald ich mein bestelltes GPSMAP 67 erhalten habe.
Nach dem Einsatz beim Wandern stelle ich fest, dass der 67 der Realität des Geländes näher kommt als der 66sr. Ich habe beide gleichzeitig verwendet und im Vergleich dazu ist der 67 besser, weniger Versätze. Nach dem Firmware-Update 5.30 sind fast alle Fehler verschwunden, ich nutze nur noch die 67, die 66sr wird in der Fehlersuche sein. Das EPE ist wie das 66sr 1,8 m lang.
I have the 66sr which is now bug free, out of curiosity I bought the 67 which has alot of bugs even with firmware version 4.80, hope Garmin will fix them soon.
The RINEX files of the 67 are unusable, whereas they are perfectly usable on the 66sr. Garmin is unable to release a bug-free GPS, it has been manufacturing GPS for decades, especially since the functions are almost identical to the 66sr, it could have been inspired by it.
On the other hand, as the GPS chip has been changed, it is more precise than the 66sr, especially when hiking, the track is more faithful to the terrain.
You forgot that the 67 also has Glonass except the 67i because the frequency must be too close.
Hi Maxime, thanks for the update. It’s already noted in the article and updated.
Laut der GPSARCHiv-Site hat der 67er ein verschlechtertes GPS-Signal, ich hatte die RINEX-Datei von einem Besitzer eines 67er von GPSARCHiv und der RINEX ist nicht derselbe wie der des 66sr, er hat Anomalien, es scheint, dass das GPS des 67er arbeitet intermittierend, um Batteriestrom zu sparen, denn selbst mit sehr verbrauchsarmen Chipsätzen muss Garmin eine Lösung finden, um 140 echte Stunden statt 30 Stunden beim 66sr zu erreichen, ist kein Rätsel.
Ich werde meine 66sr nicht gegen eine 67 eintauschen, die außer USB-C, Beidou und Akkulaufzeit nichts hinzufügt.
Das 66sr mit der neuesten Firmware-Version 5.70 hat keine Fehler mehr, letztendlich habe ich keine gefunden. Die CPE.BIN-Datei wird mit WiFi aktualisiert, sobald Sie den 66sr einschalten, das ist eine gute Sache.
n fact, apart from the lower consumption and the Beidou system in addition, it is not much new compared to the 66sr, moreover on GPSArchiv, the 67 has major problems of youth, Garmin has never managed to come out a GPS without any bug, which is a shame, Garmin has been manufacturing GPS for decades and must know how to make a GPS without any problem. The new version 4.70 of the firmware does not bring anything more and does not correct any error visible by the owners of 67. Those which bought some on GPSArchiv have a 66sr and can make comparisons, for the moment they prefer their 66sr.
Wer hat schon ein 67er? Beim 64er konnte man keine, 2 oder 4 Datenfelder einstellen. Ab der 66er Serie leider nur keine oder 4 Datenfelder. Hat sich die Software beim 67er wieder was Richtung 64er / 2 Datenfelder getan?
Hallo André, ich habe mittlerweile mein 67er erhalten und es gibt hier keine Unterschiede zum 66er. Du kannst in der Kartenansicht 1 oder 4 Datenfelder wählen.
Nachdem das Display jedoch etwas größer als beim 64er ist, fällt der Kartenausschnitt trotz 4 Datenfeldern ähnlich groß aus.
Kann es sein, dass die maximale Genauigkeit 2m statt 1,8m beträgt? Das würde die längere Akku Laufzeit erklären, weil der Akku ist nämlich der selbe da drin.
Hallo Marvin, der Empfang ist mit ziemlicher Sicherheit ganz gleich. Woher weißt du, welcher Akku beim 67er exakt verbaut ist? Sobald mein Testgerät eingetroffen ist, werde ich auf alle Fälle sowohl Empfang, als auch die Akkuleistung testen.
Hier siehst du, welcher Akku z.B. beim 66sr eingebaut ist: Garmin GPSmap 66sr Akku wechseln
Das Gerät wiegt genau soviel wie das 66sr. Deshalb wird wohl kaum der Akku sich geändert haben bzw. der Akku ist wohl in der selben Größenordnung.
Wäre interessant zu wissen. Große Stromfresser wie z.B. das Display sind ja gleich geblieben. Der Chipsatz könnte sich geändert haben (energieeffizienter), aber wir reden hier von 180h vs 36h. Dieser Sprung ist ja schon uungewähnlich groß.
Die Frage ist hier wirklich, wo und ob Abstriche gemacht wurden.
Die Akkulaufzeit glaube ich aber erst, nachdem ich beide parallel unter exakt gleichen Bedingungen mit gleichen Einstellungen getestet habe 🙂
Ich habe jetzt selber ein GPSMAP 67 und anscheinend hält der Akku schon länger, dafür aber ist die Genauigkeit herabgestuft worden. Ich erreiche jetzt nur noch im Schnitt eine Genauigkeit von 3m. Ganz selten 1.9m, aber das ist sehr instabil. Also wird man sich wohl entscheiden müssen in Zukunft, ob man längeren Akku oder mehr Genauigkeit haben möchte. 66sr oder 67.
Hallo Marvin, vielen Dank für die Info! Ich habe in Kürze auch beide Modelle vorliegen und werde es dann direkt vergleichen. Bin schon gespannt darauf 🙂
Hast du mittlerweile es testen können? Im GPsrChive forum berichten nun alle eindeutig, dass das 67er eine geringere Präzession hat als das 66sr. Auch der Zoomfaktor bei der Karte ist reduziert, scheint also alles gewollt zu sein.
Hallo Marvin, der Test steht für diese Woche an. Ich zeichne mit beiden Modellen gleichzeitig einen Track in der Stadt auf, da hier die Bedingungen sehr schwierig sind. Da lässt sich die Abweichung oft auch wesentlich genauer erkennen, als im Wald oder im Gelände.
Du hast vergessen zu erwähnen, dass GPSMap 67 auch nun das chinesische Satellitensystem Beidou Beidou empfangen kann. Der 67i kann GLONASS nicht empfangen dafür aber Iridium für das inreach system und außerdem hat 67i nun auch Multiband, 66i hat das nicht.
Hallo Paul, danke für den Hinweis. Habe ich direkt im Artikel erweitert.